Wissenswertes über Sekt, Champagner und Co.

Andere Länder, andere Sitten.

Wie feiern andere Länder Silvester?

 

 

Wir feiern in Deutschland Silvester klassisch mit Raclette oder Fondue, mit Köstlichkeiten vom Grill und dazu Glühwein oder Eierpunsch. Linsensuppe oder Sauerkraut sind ebenfalls sehr beliebt und sollen die finanzielle Sicherheit im nächsten Jahr gewährleisten.

Traditionell schauen wir „Dinner for One“, lassen um Mitternacht die Korken knallen und begrüßen mit einem Gläschen Sekt das neue Jahr. Dabei zünden wir Feuerwerk und Wunderkerzen an und hoffen, dass wir die Vorsätze, die wir für das neue Jahr haben, einhalten werden.

Wir halten uns an alte Bräuche und hängen an Silvester keine Wäsche auf, um Wotan und sein Heer nicht aufzuhalten. Der germanische Göttervater und Gott der Jagd ist nämlich in der Silvesternacht unterwegs und könnte durch die aufgehängte Wäsche verärgert werden. Zu den besten Wünschen für das neue Jahr verschenken wir Glücksbringer in Form von Marzipanferkel, Schornsteinfeger und Klee.

 

Nach welchen Sitten und Gebräuchen, Aberglauben und Rituale feiert der Rest der Welt? Wir haben recherchiert und folgendes herausgefunden (die Länder erscheinen in alphabetischer Reihenfolge):

 

 

Es gibt nur wenige Feste, die weltweit gefeiert werden. Eines davon ist Silvester.

Die meisten Regionen AFRIKAs nutzen den gregorianischen Kalender und beginnen das neue Jahr dadurch tagesgleich mit uns. Allerdings gibt es in Afrika fünf Zeitzonen, so dass die Uhr zu verschiedenen Zeiten Mitternacht schlägt.

 

Afrika pflegt vielfältige Silvester-Traditionen, doch eines haben sie alle gemeinsam: Das Silvester-Feuerwerk und Lasershows gehört in vielen Städten einfach dazu.

Gefeiert wird meistens im Kreis der Familie und Freunden wo bis zum nächsten Tag gemeinsam geschlemmt wird. Es kommt Ziegenfleisch oder Hähnchen auf dem Grill, dazu gibt es Getreidebrei aus Maismehl oder Kartoffel- und Bohnenbrei. Dazu wird Bananenwein getrunken.

 

 

In ARGENTINIEN verwendet man den 31. Dezember dafür, sich von „Altlasten“ zu befreien und zerschnippelt und schreddert alte Akten und Unterlagen, die nicht mehr benötigt werden und wirft diese aus dem Fenster. Riesenfiguren aus Pappmaché werden, wie auch in Ecuador, gebastelt und verbrannt.

 

In AUSTRALIEN und NEUSEELAND wird zwischen 12 und 15 Uhr unserer Zeit das neue Jahr mit einem prächtigen Feuerwerk begrüßt. Ein besonderes Erlebnis ist das Feuerwerk über der Sydney Harbour Bridge. Millionen von Zuschauern können im Fernsehen dieses 12-minütige Spektakel live bewundern. Gefeiert wird entweder im Restaurant, am Strand oder, wenn man im Outback wohnt, mit einer Grillparty im eigenen Garten. Schließlich ist es dort, im Gegensatz zu Europa, Hochsommer.

 

 

In BRASILIEN geht es an Silvester zum Teil sehr romantisch zu. Die Brasilianer stellen an den Stränden Kerzen auf und zünden diese an. Die angezündeten Kerzen sind entweder klassisch weiß, was für Reinheit und Frieden steht, gelb für Wohlstand und rot für Liebe und Leidenschaft. Das Tragen von Kleidung in entsprechender Farbe verstärkt das entsprechende Glück.

Um Mitternacht springen die Brasilianer über sieben Wellen. Für jede Welle dürfen sie sich etwas für das kommende Jahr wünschen. Sie werfen Blumen in den Ozean zur Ehrung der Meeresgöttin. Auch das Schenken von einem Lorbeerblatt ist Tradition. In einer Geldbörse aufbewahrt, sorgt dieses für Wohlstand.

 

Die BRITEN dürfen privat keine Feuerwerkskörper abfeuern, die Städte veranstalten meistens organisierte Feuerwerke. Das beliebteste und bekannteste ist das Silvesterfeuerwerk in London am London Eye, das live im Fernsehen übertragen wird. Wenn Big Ben’s Glocken das neue Jahr einläuten, singen alle zusammen „Auld Lang Syne“ und verabschieden damit das alte Jahr. Ansonsten geht es in England recht gesittet und ruhig zu. Sie verschenken traditionell Meat Pie, eine Fleischtorte.

 

Wer Silvester auf der Insel ausgiebig feiern will, sollte sich nach Edinburgh begeben und dort Hogmanay feiern. In SCHOTTLAND spielt Whisky eine besondere Rolle und darf den ganzen Abend nicht ausgehen. Um Glück im neuen Jahr zu haben, muss möglichst direkt nach dem Jahreswechsel ein guter Freund oder Bekannter die Türschwelle überschreiten (first-footing). Wenn es auch noch ein Mann ist, der Rosinenbrot und ein Stück Kohle dabei hat, bringt er eine extra Portion Glück mit!

 

In CHINA feiert man Silvester nicht wie bei uns am 31. Dezember, sondern an einem Neumond zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar. 2023 ist dies am 22. Januar. Um im neuen Jahr besonders viel Glück zu haben, führen die Chinesen folgende Rituale durch:

 

Alle Fenster und Türen öffnen, um das Glück hereinzulassen.

Die Wohnung putzen und das Geschirr polieren.

Das Licht in der Nacht eingeschaltet lassen, damit das Glück den Weg zu einem findet und die bösen Geister abgeschreckt werden.

Lange aufbleiben – wer in dieser Nacht nicht schläft, hat ein langes Leben.

Keine neuen Schuhe kaufen – das bringt Unglück!

Nicht die Haare schneiden lassen.

Kinder und Unverheiratete bekommen rote Umschläge mit Geld.

 

 

Gute Gespräche und gutes Essen ist für die Franzosen sehr wichtig und daher wird in FRANKREICH Silvester, wie auch Weihnachten, mit der Familie und Freunden gefeiert. Es gibt traditionell Foie gras (Stopfleber), Hummer und Austern zu essen, dazu wird, wie soll es anders sein, Champagner getrunken.

Um Mitternacht drückt man sich dann ein, zwei oder, je nach Region, sogar drei „bises“ (Küsschen) auf die Wange und wünscht sich ein frohes neues Jahr.

In den meisten Kommunen Frankreichs ist es verboten privat Feuerwerk anzuzünden, das übernehmen die Kommunen und Gemeinden selbst. Legendär ist das Feuerwerk in Paris, wo zum Jahreswechsel am Eiffelturm eine überwältigende Lichter- und Lasershow stattfindet.

 

 

In GRIECHENLAND steht Silvester ganz im Zeichen des Glücksspieles! Der glückliche Gewinner, so der Glaube, hat im Neuen Jahr besonders viel Glück. Bei den Griechen gibt es keine Verlierer – selbst wenn doch, haben sie Glück in der Liebe.

Ein paar Sekunden vor Mitternacht wird das Licht ausgemacht, rückwärts gezählt und gesungen. Ist das neue Jahr angebrochen, küsst man sich, wünscht sich dabei ein gutes Neues Jahr und schneidet anschließend die Vassilopitta an. Dieser Neujahrskuchen wird zu Ehren des heiligen Vassilis gebacken und vom Hausherrn geschnitten und verteilt. Dabei ist ein spezielles Ritual zu beachten: Die Vassilopitta wird bekreuzigt und in dreieckige Stücke geschnitten. Man legt ein Stück für Christus, ein Stück für die Mutter Gottes und ein weiteres Stück für den Heiligen Vassilis beiseite. Die Anwesenden bekommen dann in festgelegter Rangfolge ihr Stück vom Kuchen, in dem ein Geldstück eingebacken ist das demjenigen, der es findet, Glück bringen soll.

 

Ein weiterer Brauch ist das Zertrümmern von Granatäpfeln, die in der griechischen Kultur für Glück, Wohlstand, Fruchtbarkeit, Erneuerung und Regeneration stehen. Dazu werden an der Eingangstür Granatäpfel aufgehängt. Um Mitternacht macht man alle Lichter aus und geht vor die Tür. Man wählt eine Person aus, die besonders viel Glück im neuen Jahr haben soll, die dann als erste das Haus wieder betritt. Dabei ist dringend darauf zu achten, dass die Person mit dem rechten Fuß zuerst eintritt – sonst wird es nichts mit dem Glück! Danach nimmt er den Granatapfel und wirft ihn mit aller Wucht gegen die Haustür. Je mehr Granatapfelkerne aus der Frucht rausfallen, umso größer ist das Glück im neuen Jahr.

 

Ein absolutes Muss ist in ITALIEN das Tragen von roter Unterwäsche – am besten, wenn sie einem geschenkt wurde und am nächsten Tag entsorgt wird. Um Mitternacht gibt es Linsen, denn schon die alten Römer sagten ihnen eine glücksbringende Wirkung nach. In manchen Regionen isst man nach diversen Vorspeisen Meeresfrüchte, egal ob zu Pasta oder als Risotto. Zum Nachtisch gibt es traditionell Panettone oder Pandoro. Das klassische Gesellschaftsspiel der Italiener ist an Weihnachten und Silvester die Tombola, eine Art Bingo.

 

 

In ÖSTERREICH beginnt man das neue Jahr traditionell mit einem Wiener Walzer. Auch hier ist in den meisten Städten das Zünden von Feuerwerkskörpern untersagt, dafür kann man aber öffentliche Feuerwerke bewundern.

 

 

In RUSSLAND wird Silvester nicht nur an Silvester gefeiert, sondern gleich zehn Tage lang. In der Nacht zum 1. Januar bringt Väterchen Frost, sozusagen der russische Weihnachtsmann, Geschenke.

 

 

In SPANIEN sollte man unter allen Umständen darauf achten, rechtzeitig genügend Weintrauben für die gesamte Familie zu besorgen. Dort ist es nämlich Brauch, zum Jahreswechsel pro Glockenschlag eine Weintraube zu essen und sich dabei etwas zu wünschen. Die 12 Glockenschläge respektive Weintrauben, symbolisieren die 12 Monate.

Auf dem Festland orientiert man sich am Glockenschlag der Kirche an der Plaza del Sol in Madrid. Die Glocken brauchen für die 12 Schläge ganze 36 Sekunden. Also Zeit genug, um alle 12 Trauben essen zu können.

Hat man die „Trauben-Challenge“ geschafft, wird mit einem Glas Sekt angestoßen, in dem sich ein Goldring befindet und Glück in der Liebe bringen soll!

 

In Spanien trägt ausnahmslos jede Frau zu Silvester rote Unterwäsche. Die „braga roja“, wie das rote Unterhöschen im Spanischen heißt, wird überall in großer Auswahl angeboten.

 

 

In TSCHECHIEN liest man die Zukunft aus Äpfeln. Die Früchte werden halbiert und anschließend aus dem Muster der Kerne im Gehäuse gelesen. Eine Kreuzform bringt Unglück, während der Stern für Glück steht. Finanziellen Aufschwung soll die Linsensuppe zu Mitternacht bringen. Die Linsen symbolisieren Münzen und versprechen Erfolg und Geldsegen.

 

 

In den USA isst man an Silvester traditionell Linsensuppe. Die soll auch hier Glück und Geldsegen bringen. In bestimmten US-Staaten lässt sich der Einfluss deutscher Einwanderer heute noch feststellen – dort gibt es nämlich Sauerkraut.

Silvester steht in den USA voll und ganz unter dem Motto „Nothing Goes Out“, also nichts verlässt das Haus – selbst Müll darf an diesem Tag nicht herausgebracht werden, denn das bringt Unglück!

Wer es dennoch draußen richtig krachen lassen möchte, geht zu einem Maskenball oder zur größten Silvesterparty der Welt auf dem Time Square in New York. Dort kann man live den „Ball Drop“, die sich herabsenkende Kugel an der 23 Meter hohen Stange, den 60-Sekunden-Countdown, erleben. Dort befindet sich auch die „Wishing Wall“. Menschen schreiben ihre Wünsche auf Post-It auf und bringen ihn an dieser Wand an. Die Zettel werden anschließend eingesammelt, durchgemischt und in die Luft geworfen.

 

 

Egal wo man feiert, eines haben alle Länder gemeinsam: um Mitternacht wird mit einem Glas Sekt, Champagner, Cava, Bollicine oder Sparkling wine das neue Jahr begrüßt!

 

Wir wünschen Ihnen einen guten Rutsch und eine schöne Silvesterfeier, ganz egal wo. Wir stoßen gemeinsam mit Ihnen auf ein neues Jahr voller Glück, Frieden und Gesundheit an! Zum Wohl und Prosit Neujahr!!

 

 

Bild: Pixabay

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