Verschlüsse

Kunststoffverschlüsse – sie begleiten uns unser ganzes Leben lang

Jeden Tag haben wir Kunststoffverschlüsse in der Hand – bewusst oder unbewusst. Sie verschließen Getränkeflaschen, Flaschen mit Reinigungsmitteln oder auch Kosmetika zuverlässig. Je nach Einsatzgebiet spielt ihre Funktionalität und Handhabung oder auch ihr Design eine größere Rolle.

Kunststoffverschlüsse sind vielseitig: Es gibt sie in groß oder klein, mit auffälligem Design oder eher schlicht, in bunt oder einfarbig, mit unterschiedlicher Funktionalität und aus unterschiedlichen Materialien.
Kunststoffverschlüsse müssen aber auch sehr verschiedenen Anforderungen gerecht werden. Sie müssen flexibel sein oder eher fest, müssen Temperaturen, UV-Strahlen oder Chemikalien standhalten und trotzdem eine gleichbleibende Funktionalität gewährleisten.

Kunststoffverschlüsse können in beliebigen Formen und Farben hergestellt werden.

Stopfen und Kappen

Man unterscheidet Stopfen und Kappen lediglich durch den Sitz des Verschlusses: Ein Stopfen verschließt das Gefäß von innen, er sitzt innerhalb der Öffnung. Eine Kappe dagegen wird über die Öffnung gestülpt und verschließt das Gefäß somit von außen.

Ein Sektstopfen auf einer Sekt- oder Champagnerflasche muss dem Druck der Kohlensäure standhalten und darf weder Kohlensäure noch Flüssigkeit entweichen lassen. Er muss die Flasche zuverlässig luftdicht versiegeln. Sektstopfen sind für verschiedene Mündungen und Anwendungsfälle geeignet.

Auch Kappen entstehen in vielfältigen Ausführungen. Oft schlicht als Schutz- bzw. Abdeckkappe mit flacher Haube, z.B. für den Schutz von Bohrkernen.

Aber auch als Zierkappe mit besonderem Design und optischer Ausstrahlung, z.B. für edle Getränke, Kosmetika oder ähnliches. Ein auffälliges Design wird schnell zum Blickfang und kann so zum effektiven Werbeträger werden.

Überkappen für Metallschraubverschlüsse sind eine weitere optische Ergänzung für Getränke u.a.
Die Innenseite von Kappen kann mit einem Gewinde (Gewindekappen) ausgestattet werden und so Flaschen, Dosen, Gläser oder Tuben luftdicht verschließen. Gewindekappen werden gerne in der Reinigungsmittelindustrie eingesetzt.

Schraubverschlüsse haben 2017 ungefähr 2/3 des internationalen Marktes für Kunststoffverschlüsse ausgemacht. Jedoch steigt mittlerweile der Trend zu Verschlüssen mit erhöhter Funktionalität, wie z.B. Flip-Top (Verschluss mit Klappdeckel) oder Dispenser (Verschluss mit Pumpvorrichtung). Ebenso manipulationssichere Verschlüsse und optisch auffällige Verschlüsse zur besonderen Präsentation sind gefragt.

 

Materialien

In erster Linie werden Thermoplaste und Elastomere zur Herstellung von Kunststoffverschlüssen eingesetzt.
Thermoplaste lassen sich durch Erhitzen verflüssigen und erstarren mit dem Abkühlen wieder zu einer festen Form. Durch dieses Prinzip entstehen im Spritzgussverfahren viele neue Kunststoff-Formteile. Die bekanntesten Thermoplaste sind sicher Polyethylenterephthalat (PET), Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP).

PE hält vielen organischen Lösungsmitteln Stand, außerdem auch moderaten Säuren und Laugen. Das im Niederdruckverfahren entstehende High-Density-Polyethylen (HDPE / PE-HD) besitzt eine höhere Dichte als das im Hochdruckverfahren hergestellte Low-Density-Polyethylen (LDPE / PE-LD).

Weitere Vertreter der Thermoplaste sind z.B. Polyamide (PA), Polylactat (PLA), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polycarbonat (PC), Polystryrol (PS), Polyetheretherketon (PEEK) und Polyvinylchlorid (PVC).

Elastomere dagegen verformen sich bei Zug- oder Druckeinwirkung, finden danach aber wieder in ihre ursprüngliche Gestalt zurück. Umgangssprachlich werden Elastomere meistens als Gummi bezeichnet. Ebenfalls durch Erhitzen werden Elastomere verflüssigt und in die gewünschte Form gebracht. Dort behalten sie allerdings ihre hohe Elastizität, so dass sie durch mechanische Einwirkungen kurzfristig verformt werden können. Nach Beendigung der Außeneinwirkung kehren sie wieder in ihre ursprüngliche Form zurück. Elastomere werden in erster Linie als Badewannen- und Spülbeckenverschlüsse eingesetzt. Als Gefäßverschlüsse kommen sie in der Medizintechnik und der Lebensmitteltechnik zum Einsatz.

Kunststoffverschlüsse sind aus der Industrie nicht mehr wegzudenken. Qualitativ hochwertige und identische Kunststoffteile können mit einem hohen Maß an Genauigkeit in großen Stückzahlen zu günstigen Produktionskosten hergestellt werden. Dabei werden sie vielen Anforderungen gerecht, z.B. Elastizität bzw. Festigkeit, Chemikalien-, UV- und Temperaturbeständigkeit, und können in fast allen Farben und Formen produziert werden. Auch eine Veredelung, z.B. durch Gravur, Bedruckung oder Folierung, ist möglich.

Teile aus PE-HD:
Links: Überkappe „TopCap 28/38 H“;
Mitte: Kappe Universal rot
Rechts: Überkappe „TopCap 28K 2012 Flamme“

Teile aus PE-LD:
Links: Überkappe „TopCap 28 P/2“
Mitte: Schaft Sektstopfen „Pepco“
Rechts: Gruppe aus (v.l.) Überkappe „TopCap 28/43 F“, Verschlusskappe 120 mm, Zierkappe „Violinenhals“, Deckel Stülpdeckeldose 700 ml und Schaft Sparausgießer

Geschäftsführer Technik, Einkauf, Vertrieb 
Ralf Gabler

Ralf Gabler Pfefferkorn

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