Mallorca ist nicht nur die „deutsche Partyinsel“, ganz im Gegenteil. Das besonders milde mediterrane Klima der Insel und die gelebte Wein-Tradition sind ein Garant für anspruchsvollen Weinbau.
Allerdings darf sich der mallorquinische Schaumwein aus rechtlichen Gründen nicht Cava, Sekt oder Champagner nennen. Diese Bezeichnungen sind den Getränken vorbehalten, die auch wirklich in Katalonien (Anbauregion DO Cava), Deutschland oder in der Champagne hergestellt werden. Die Mallorquiner nennen ihre Schaumweine daher ganz schlicht „Vino espumoso“ (oder katalanisch „Vi escumós“).
Der erste rote Schaumwein wurde im Jahre 2005 auf Mallorca hergestellt, aus der heimischen Rebsorte Manto Negro. Damals entstanden gerade mal 1.500 Flaschen des roten Schaumweins. Heute werden insgesamt rund 40.000 Flaschen jährlich produziert.
Manto Negro ist eine sehr alte Rebsorte mit großen, dickschaligen Trauben. Rund die Hälfte des Ernteertrages wird in die Herstellung von Rosé- und Schaumweinen investiert.
Die größte der Balearen-Inseln wird in zwei Ursprungsbezeichnungen und drei Herkunftsangaben aufgeteilt: DO Binissalem (seit 1990) und DO Pla i LLevant (seit 1999) sowie die geographischen Angaben Vino de la Tierra de Mallorca, Vino de la Tierra Serra de Tramuntana-Costa Nord und Vino de la Tierres Illes Balears.
Die Geschichte der mallorquinischen Weinkultur geht zurück bis zu den Römern, die vor rund zweitausend Jahren die ersten Reben mit auf die Balearen-Insel brachten. Ende der 1860er Jahre profitierte der Weinbau auf Mallorca von der Reblauskatastrophe, die den europäischen Weinbau verwüstete. Die mallorquinische Anbaufläche wuchs rasant auf 30.000 Hektar an, bevor die Reblaus auch Mallorca erreichte und den Großteil der Weinberge zerstörte. Erst im 20. Jahrhundert erholte sich der Weinbau wieder.