Als Wortschatz bezeichnet man die Wörter, die man kennt und auch verwendet. Man kann seinen Wortschatz aber auch erweitern, indem man neue Wörter kennen- und ihre Bedeutung verstehen lernt.
In unseren Schichtprotokollen, die – auch im Rahmen unseres Qualitätsmanagementsystems – sehr genau die einzelnen Betriebsabläufe innerhalb einer Schicht beschreiben, tauchen immer wieder Begriffe auf, die für den „Nicht-Verfahrensmechaniker“ befremdlich oder auch amüsant wirken … also wahre Wort-Schätzchen.
Wir werden Ihnen in den nächsten Wochen einige dieser Begriffe vorstellen und erläutern, was damit wirklich gemeint ist.
„Störung Massepolster zu hoch“
Die Menge Material, die sich nach dem Ende des Nachdrucks noch vor der Schnecke befindet, wird überwacht. Wenn der Wert aus dem Toleranzfeld läuft, gibt es diese Meldung.
Kunststoff-Spritzguss bedeutet in Kurzform, dass ein Kunststoffgranulat erhitzt wird, bis eine homogene Schmelze entsteht. Diese wird in eine Form befördert, in der sie durch Abkühlen aushärtet und das fertige, direkt verwendbare Kunststoffteil entsteht.
Das Material (Kunststoffgranulat) wird also über einen Einfülltrichter in die Plastifiziereinheit (= Teil einer Spritzgussmaschine, bestehend aus beheizbarem Zylinder und Förderschnecke) gefüllt. Durch Erhitzen entsteht nun eine Kunststoffschmelze, die durch die Schnecke weiter durch das Angusssystem in das Spritzgusswerkzeug bzw. die Formnester (Kavitäten) befördert wird, wo die Schmelze erkaltet und die Formteile entstehen.
Die Schmelze füllt das Formnest zunächst komplett aus. Allerdings ist zu beachten, dass sich das Volumen des Kunststoffes beim Erkalten verringert. Aus diesem Grund wird das Nest zunächst nur zu ca. 90 – 98% gefüllt. Dann wird das noch vor der Schnecke befindliche restliche Material, das Massepolster, mit Nachdruck in das Formteil gepresst, um so der Schwindung durch das Abkühlen des Kunststoffes entgegen zu wirken. Das Massepolster ist demnach die Menge Kunststoffschmelze, die in der Schnecke verbleibt, wenn das Werkzeug sich schließt und das Formteil entsteht. Schwankungen dieses Massepolsters können also einen Hinweis auf einen möglichen Qualitätsverlust geben.
Ein Teil der Qualitätskontrolle ist somit die Überwachung des Massepolsters. Das vorgegebene Toleranzfeld ist für eine gleichbleibende Qualität der Kunststoff-Formteile unerlässlich.